- Eizelle
- Eizelle, Ei, Ovum, meist unbeweglicher f Gamet bei Oogamie, aus dem sich nach der ⇒ Befruchtung oder seltener ohne Befruchtung in der ⇒ Embryonalentwicklung das neue Lebewesen bildet. Bei Pflanzen werden die E. vom Gametophyten in Oogonien oder Archegonien gebildet. Bei den Spermatophyten bildet nur der f Gametophyt der ursprünglichen Gymnospermen, der dem Embryosack entspricht, ein reduziertes Archegonium aus; bei abgeleiteten Gymnospermen und den Angiospermen unterbleibt die Archegonienbildung. Bei Metazoen werden außer bei den Poriferen und Polychaeten die Eier im Eierstock gebildet (⇒ Oogenese). Eine E. enthält Kern und Cytoplasma, die von der Eimembran (Dottermembran) umhüllt werden. Wegen ihrer großen Cytoplasmamenge, die ⇒ Dotter und andere Reservestoffe für die Entwicklung des Embryos enthält, sind E. sehr große Zellen. Je nach der Dottermenge variiert die E. größe der verschiedenen Tiergruppen (z.B. bei Vögeln 1–10 cm, beim Seeigel 0,085 mm); beim Menschen beträgt sie ca. 0,2 mm. Die Anzahl schwankt zwischen wenigen, z.B. bei Tieren mit Brutpflege, und sehr vielen, z.B. 8·107 bei einigen Bandwürmern. E. sind durch ⇒ Eihüllen geschützt. Viele E. zeigen einen polaren Bau, häufig mit einem animalen und einem vegetativen Pol. Der Kern liegt im unbefruchteten Ei meist naheam animalen Pol, die vegetative Eihälfte enthält den Dotter, so z.B. bei Amphibien, bei denen die Verbindungsachse zwischen den beiden Polen der Vorne- Hinten-Achse des sich entwickelnden Organismus entspricht. Nach der Befruchtung kommt es bei vielen E. zu Cytoplasmaverlagerungen. Bei Amphibien z.B. entsteht gegenüber der Eintrittsstelle des Spermiums der graue Halbmond, der zur dorsalen Urmundlippe wird und auf der künftigen Dorsalregion liegt.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.