Dünndarm

Dünndarm
Dünndarm, in Schlingen gelegter, dem Mitteldarm entsprechender Abschnitt des Darms der Wirbeltiere, in den Sekrete aus Leber und Bauchspeicheldrüse abgegeben werden; Hauptort der Verdauung und Resorption; Produktionsstätte des Hydrogencarbonat, Schleime und Verdauungsenzyme enthaltenden Darmsafts. Der D. inhalt reagiert alkalisch; dadurch wird die Salzsäure neutralisiert und die Sekretinabgabe gehemmt. Die Sekretionstätigkeit des D. wird mechanisch (Schleimhautreizung) und chemisch (Bestandteile des Nahrungsbreis) stimuliert. Die innere Darmoberfläche ist zur Erleichterung der Resorption vergrößert: Die Schleimhaut bildet ringförmige Falten und fingerförmige Ausstülpungen (Zotten); das einschichtige Darmepithel hat einen dichten Mikrovilli- Saum. Der D. des Menschen hat Ø von 2–3 cm und ist ca. 4 m lang. Pflanzenfresser haben einen längeren D. als Fleischfresser. Die D. muskulatur besteht aus einer inneren Ring- und einer äußeren Längsmuskulatur. Der Darminhalt wird durch rhythmische Segmentationsbewegungen und Pendelbewegungen durchmischt. Segmentationsbewegungen entstehen, wenn sich die Ringmuskulatur an mehreren Stellen gleichzeitig zusammenzieht. Pendelbewegungen werden durch wechselnde Kontraktion der Längsmuskulatur hervorgerufen. Gesteuert werden beide Bewegungsar-
ten durch den zwischen den beiden Muskelschichten gelegenen Plexus myentericus. Peristaltische Bewegungen, Kontraktionen der Ringmuskulatur, die wellenförmig über den Darm laufen, transportieren den Darminhalt weiter. Das autonome Nervensystem wirkt auf die Darmbewegungen: Der Parasympathicus fördert, der Sympathicus hemmt sie.

Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.

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