- tierfangende Pflanzen
- tierfangende Pflanzen, insectivore Pflanzen, Carnivore, in etwa 500 Arten über die Erde verbreitete, sich vorwiegend autotroph ernährende Samenpflanzen; sie sind wegen des unzureichenden Nährstoffangebots ihrer Standorte jedoch auf zusätzlichen Erwerb von Stickstoffverbindungen und Ionen angewiesen und durch besondere Einrichtungen zu Tierfang und -verdauung befähigt. Ihre Blätter sind für den Fang kleiner Tiere v.a. Insekten umgestaltet. Der in den Mooren vorkommende Sonnentau (Drosera) hat Klebfallen, auf den Blättern stehende Tentakel, die ein klebriges, Beutetiere anlockendes Sekret ausscheiden. Durch den Berührungsreiz des festklebenden Insekts krümmen sich die Tentakel zur Blattmitte und hüllen das Insekt ein. Von den Drüsen abgeschiedene Exoenzyme (v.a. Proteasen) verdauen das Insekt, Absorptionshaare nehmen die Stoffe auf. Die Klappfalle der in Nordamerika vorkommenden Venusfliegenfalle (Dionaea) kann ihre Blattflächen mit Hilfe eines osmotisch gesteuerten Scharniergelenks sekundenschnell schließen. Gleitfallen haben die Kannenpflanzen (Nepenthes), die im ostasiatischen Tropenwald leben und bei denen die Blattspreite kannenförmig ausgebildet ist. Durch die auffällige Farbe und Nektarausscheidungen angelockte Tiere rutschen am glatten Kannenrand aus und fallen in eine Verdauungs-flüssigkeit. Die Schluckfallen des untergetaucht lebenden heimischen Wasserschlauchs (Utricularia) bestehen aus kleinen, grünen, mit Wasser gefüllten, etwa 2 mm großen, durch eine Klappe verschlossenen Blasen. Die Blasenwände sind elastisch gespannt. Stößt ein kleines Wassertier gegen die Borsten auf der Klappenaußenseite, so öffnet sich die Klappe und saugt das Tier ein.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.