- Tastsinn
- Tastsinn, Drucksinn, zu den ⇒ mechanischen Sinnen gehörender Sinn, der als Nahsinn über Gegenstände informiert, mit denen das Tier in Berührung kommt. Die einfachsten, bei Wirbellosen und Wirbeltieren weit verbreiteten Rezeptoren sind stark verzweigte freie Nervenendigungen (Sinnesnervenzellen), deren Zellkörper (Perikaryen) in Ganglien des Zentralnervensystems liegen. Bei den Gliederfüßern erfüllen häufig vielfach abgewandelte ⇒ Sinneshaare die Funktion der Tastrezeptoren. Auch bei Säugern haben die reizaufnehmenden Dendriten der Sinnesnervenzellen häufig Verbindung zu Haaren, z.B. bei den Schnurrhaaren, deren Haarbalg von freien Nervenendigungen umsponnen ist, die bei einer Ablenkung des Haares erregt werden. Die freien Nervenendigungen sind, insbesondere bei Säugern, häufig von lamellenartigen, bindegewebigen Hilfsstrukturen umgeben (z.B. Meissner-Körperchen in der Lederhaut (Corium), Vater-Pacini-Körperchen in der Unterhaut), die als Druckpolster fungieren. Eine Sonderform des T. ist der ⇒ Vibrationssinn.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.