- Protonephridien
- Protonephridien, v. a. bei wirbellosen Tieren ohne Coelom (z.B. Plattwürmer, Schnurwürmer, Larven von Weichtieren und Ringelwürmern) auftretende ursprünglichste Exkretionsorgane, die aus einem vielfach verzweigten, blind geschlossenen Röhrensystem bestehen. Ein einzelnes Röhrchen beginnt mit einer Terminalzelle (Cyrtocyte = Reusengeißelzelle), in der eine aus vielen Cilien bestehende Wimpernflamme (z.B. Plattwürmer) oder eine einzige lange Geißel (Solenocyten bei manchen Polychaeten und Branchiostoma, Lanzettfischchen), die in das Röhrchen hineinragt, ständig schlägt und dadurch einen nach außen gerichteten Flüssigkeitsstrom erzeugt. Die Gewebsflüssigkeit wird an einem Reusenapparat der Terminalzelle gefiltert; so entsteht Primärharn, der im Röhrchen anschließend noch durch Reabsorption verändert wird, ehe er durch den Exkretionsporus, mit dem das Kanalsystem frei nach außen mündet, ausgeschieden wird.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.