Pheromone

Pheromone
Pheromone, chemisch uneinheitliche Gruppe von Botenstoffen, die der chemischen Kommunikation vorwiegend zwischen Individuen der gleichen Art dienen. Bei Pflanzen sind P. v.a. als Gamone (Gametenlockstoffe) bekannt. Bei Tieren werden sie von exokrinen Drüsen nach außen abgegeben und über Sinneszellen, meist Riechsinneszellen, aufgenommen. Releaserp. (Signalp.) wirken kurzfristig und unmittelbar, während Primerp, länger anhaltende endokrine Umstellungen auslösen. Zu den Releaserp. gehören Sexuallockstoffe, Alarmp., P. zur Reviermarkierung, Spurp. Sexuallockstoffe sind von vielen Insekten bekannt. Die f von Bombyx mori, Seidenspinner, bilden in Duftdrüsen am Abdomen einen ungesättigten C16-Alkohol, das sogenannte Bombykol, das noch in geringsten Konzentrationen auf die m sexuell erregend wirkt. Bei der Bekämpfung von Schadinsekten, z.B. des Borkenkäfers, macht man sich die anlockende Wirkung von Sexuallockstoffen zunutze, indem man Fallen mit dem entsprechenden Duftstoff aufstellt. Auch bei Säugern gibt es Sexuallockstoffe. Sie werden bei einigen Arten vom f mit dem Harn abgegeben (z.B. Hund, Pferd, Rind) oder von Drüsen (z.B. Maus, Ratte, Hund, Fuchs) ausgeschieden und zeigen Paarungsbereitschaft an. Der Eber produziert im Hoden bestimmte P.-Steroide, die im Fettgewebe ge-
speichert, vor der Paarung mit dem Speichel abgegeben werden und beim Östrischen f den »Duldungsreflex« auslösen. Beim Menschen kommen Sexuallockstoffe im Achselschweiß und in den Sekreten der Schleimhäute der Geschlechtsorgane vor. Alarmp. sind von Insektenarten und einigen schwarmbildenden Fischarten bekannt. Bei Phoxinus phoxinus, Elritze, werden sie von einem verletzten Tier ins Wasser abgegeben, was bei den Schwarmmitgliedern eine Fluchtreaktion auslöst. P. zur Reviermarkierung werden in bestimmten Duftdrüsen gebildet (z.B. bei den Marderarten) oder mit dem Kot bzw. Harn abgegeben (z.B. Ratte). Mit Spurp., die den Terpenalkohol Geraniol enthalten, markiert die Honigbiene ergiebige Nahrungsquellen für die anderen Stockmitglieder. Die Königinsubstanz der Honigbiene, ein ungesättigter C10-Kohlenwasserstoff, ist als Sexuallockstoff, der die Drohnen beim Hochzeitsflug anlockt, ein Signalp., wird er hingegen von den Arbeiterinnen aufgeleckt, unterdrückt er bei ihnen die Ovarialentwicklung und wirkt so gleichzeitig als Primerp. Bei der Erdmaus (Microtus agrestis) können Primerp. die Ovulation auslösen.

Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.

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  • Pheromone — (altgriechisch: pherein „überbringen, übermitteln, erregen“ und hormon „bewegen“) sind Botenstoffe, die der biochemischen Kommunikation zwischen Lebewesen einer Spezies dienen. Der Begriff wurde von Peter Karlson, Martin Lüscher und Adolf… …   Deutsch Wikipedia

  • phéromone — [ ferɔmɔn; feromon ] n. f. • 1969; phérormone 1968; du gr. pherein « porter » et (hor)mone ♦ Biol. Sécrétion externe produite par un organisme, qui stimule une réponse physiologique ou comportementale chez un autre membre de la même espèce. ●… …   Encyclopédie Universelle

  • Pheromone —   [Kurzbildung zu griechisch phérein »tragen« und Hormon], Singular Pheromon das, s, Ekto|hormone, von Tieren produzierte, leicht flüchtige Substanzen, die nach außen abgegeben, Stoffwechsel und Verhalten anderer Individuen der gleichen Art… …   Universal-Lexikon

  • Pheromone — Phéromone Les phéromones sont des substances chimiques émises par la plupart des animaux et certains végétaux, et qui agissent comme des messagers entre les individus d une même espèce, transmettant aux autres organismes des informations qui… …   Wikipédia en Français

  • pheromone — substance released in minute amounts by an animal that causes a specific response when detected by another animal, 1959, coined (by Karlson & Lüscher) from Gk. pherein to carry (see INFER (Cf. infer)) + ending as in HORMONE (Cf. hormone) …   Etymology dictionary

  • pheromone — ► NOUN ▪ a chemical substance released by an animal and causing a response in others of its species. ORIGIN from Greek pherein convey + HORMONE(Cf. ↑hormone) …   English terms dictionary

  • pheromone — [fer′ə mōn΄] n. [< Gr pherein, to carry, BEAR1 + O + (HOR)MONE] any of various chemical substances, secreted externally by certain animals, that convey information to, and produce specific responses in, other individuals of the same species… …   English World dictionary

  • Pheromone — Fanning honeybee exposes Nasonov gland (white at tip of abdomen) releasing pheromone to entice swarm into an empty hive A pheromone (from Greek φ …   Wikipedia

  • Phéromone — Les phéromones sont des substances chimiques émises par la plupart des animaux, dont l homme, et certains végétaux, et qui agissent comme des messagers entre les individus d une même espèce, transmettant aux autres organismes des informations qui …   Wikipédia en Français

  • Pheromone — An agent secreted by an individual that produces a change in the sexual or social behavior of another individual of the same species; a volatile hormone that acts as a behavior altering agent. The term pheromone is usually used for sexual… …   Medical dictionary

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