- Reiz
- Reiz, im Innern eines Organismus oder in seiner Umwelt entstandene Energie oder Energiedifferenz, die physikalisch oder chemisch auf Zellen einwirkt und von diesen mit einer vorübergehenden Veränderung, meist einer Veränderung des Ruhepotentials (Erregung) beantwortet wird. Diese Veränderung basiert auf Permeabilitätsänderungen der Zellmembran und den sich daraus ergebenden Ionenflüssen. Wenn der R. eine ausreichend große Intensität besitzt, d.h. die R.schwelle erreicht, löst er eine fortgeleitete Erregung (Aktionspotential) aus. Man unterscheidet verschiedene R.modalitäten: mechanische, elektromagnetische, thermische, chemische R. Bei den Metazoen gibt es für die R.aufnahme besonders differenzierte Zellen – Nervenzellen, die häufig als spezialisierte Rezeptoren (z.B. Lichtsinneszellen) ausgebildet sind. Adäquate R. werden durch darauf spezialisierte Rezeptoren aufgenommen, die jedoch auch zum Teil von inadäquaten R., d.h. R., die erst bei wesentlich höherer Energie wirken, erregt werden können. So ist z.B. die Belichtung des Auges ein adäquater R., ein Stoß aufs Auge ein inadäquater R. Beide führen zu Lichtempfindungen.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.